2009
2008 dort fand vorerst zum letzten Mal die Ausstellung bis zum 21.09.2008 statt.
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Stoffaffe wurde im Waggon zum Seelentröster und Spielgefährten
Ausstellung “Aufbau West” im LWL-Ziegeleimuseum
Etwas traurig sieht der Affe schon aus, der in der Ausstellung
“Aufbau West” in einer Vitrine sitzt: Das braune Kunstfell hat
viele kahle Stellen, der Stoff ist farblos. Auf den ersten Blick
sieht man, dass das Kuscheltier schon einiges mitgemacht hat.
Der Affe begleitete 1946 die damals neunjährige Susanne Scholz,
als sie mit ihren Eltern aus dem schlesischen Bunzlau in den
Westen vertrieben wurde. Der Affe ist eines von vielen Objekten,
die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) derzeit in seinem Ziegeleimuseum in Lage in der Sonderausstellung “AufbauWest – Neubeginn zwischen Vertreibung und Wirtschaftswunder” zeigt.
Im Mittelpunkt der Schau stehen die Leistungen und Erfahrungen der Flüchtlinge und Vertriebenen aus dem Osten und der Sowjetischen Besatzungs-Zone, die nach 1945 mit Arbeitskraft, Know-how und Unternehmergeist zum Wiederaufbau im Westen beitrugen. Unter dem Stichwort “Fluchtgepäck” zeigt die erste Ausstellungsabteilung, was die Flüchtlinge und Vertriebenen bei ihrem plötzlichen Aufbruch aus ihrer Heimat mit in den Westen brachten.
In einem engen Güterwaggon wurde die kleine Susanne Scholz mit ihren Eltern und über 30 weiteren Personen 1946 in den Westen deportiert. Auf dem Weg ins Ungewisse waren der Neunjährigen ein weißer Stoffelefant sowie ein kleiner Kuschelaffe – links und rechts unter die Arme geklemmt – treue Begleiter und spendeten dem Mädchen Trost.
Ihre Spielgefährten brachte Susanne Scholz mit in die Barkhofsiedlung nach Nordwalde (Kreis Steinfurt), wo sich ihre
Familie nach der Vertreibung aus Schlesien eine neue Existenz aufbaute und die junge Frau einige Jahre später auch ihren heutigen Ehemann Hermann Wiesner kennen lernte. “Leider war der weiße Elefant während der Fahrt im Waggon vor lauter Dreck richtig schwarz geworden und meine Mutter musste ihn nach unserer Ankunft in Nordwalde wegwerfen”, bedauert sie.
Den Kuschelaffe bewahrt sie daher als Andenken an ihre Kindheit in Schlesien ganz besonders vorsichtig auf. “Ich hebe den Affen zu Hause in einem Schrank auf. So konnte ich ihn damals gut vor meinem Sohn und heute vor unseren Enkeln retten. Er soll nicht noch mehr zerfleddert werden”, erklärt Susanne Wiesner.
Gut aufgehoben ist das Kuscheltier auch derzeit in der
Sonderausstellung “Aufbau West” im Ziegeleimuseum in Lage, wo er
noch bis zum 21. September 2008 in einer Vitrine mit weiterem
“Fluchtgepäck” von vertriebenen Familien zu sehen ist.
INFO
Aufbau West – Neubeginn zwischen Vertreibung und Wirtschaftswunder
bis 21.09.2008
LWL-Industriemuseum
Ziegeleimuseum in Lage
Sprikernheide 77 I 32791 Lage
Geöffnet Di – So 10 – 18 Uhr
2007
2006 “Das LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund schaffte 2006 die 100.000-Besucher Marke: Insgesamt kamen 102.000 Besucher (2005: 86.000). Grund für diesen deutlichen Anstieg war die Sonderausstellung “Aufbau West” und zahlreiche Sonderveranstaltungen zur Fußball WM.” (Info des LWL Newsletter)
Der Barkhof stellt also fest:
“Inhaltlich “gute Themen” werden auch “gut angenommen!” Die Gemeinschaft “Barkhof” danken für die professionelle Hilfe und Aufbereitung unserer Beiträge zur Austellung “Aufbau WEST” und wünschen dem LWL auch weiterhin “sehr gute Besucherzahlen.”
Bei trockener Kälte ging es im Januar mit dem Bus nach Dortmund zum Industriemuseum Zeche Zollern. Dort begrüßte Dr. Andreas Immenkamp die 43 Mitglieder der Barkhofsiedlung und lud sie ein, die Ausstellung „Aufbau WEST“ zu ergründen. Sie spiegelt die Zeit nach der Flucht bzw. Vertreibung wieder. Über 10 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene kamen nach 1945 in die westlichen Besatzungszonen. Die Ausstellung „Aufbau West“ erzählt ihre Geschichte und berichtet über ihre Erfahrungen. Sie zeigt, wie die Menschen aus Ost und West den schwierigen Neuanfang bewältigten, die Produktion in Fabriken und Bergwerken wieder in Gang setzten und in Betrieben und Siedlungen zueinander fanden. Durch die Mitwirkung von Zeitzeugen und die Ausleihe von Exponate aus der damaligen Bauzeit, hat auch der Barkhof einen gewissen Anteil an dieser Ausstellung beigesteuert und ist darum auch interessiert diese zu besuchen.
In 2 Gruppen aufgeteilt ging es durch die 800m² große Ausstellungsfläche, die von sehr
freundlichen und gut geschulten Mitarbeiterinnen locker, aber auch mit dem gewissen Ernst uns Besuchern Nahe gebracht wurde.
Nach Kaffee und Kuchen konnte man sich noch auf „eigene Faust“ durch das ehemalige Zechengelände begeben, um eben auch das Bergwerksmuseums mit seinen eigenen Konvoluten und Gebäuden zu besichtigen.
Pünktlich ging es wieder mit dem Bus zurück nach Nordwalde. Genau im Zeitplan ——- dank der heutigen Technik.
(aus dem Jahresbericht der Gemeinschaft Barkhof)
2004 – 2005 Es werde in diesen Jahren die Vorarbeiten für die Austellung durchgeführt. Die historischen Exponate werden gesichtet, vermessen, digitalisiert und virtuell in die kommende Ausstellung von Herrn Dr. A. Immenkamp, Frau Dr. D. Kift, Herrn Björn Zech und vielen weiteren Mitarbeitern aufbereitet und plaziert. Susanne Wiesner (geb. Scholz) stellt anhand ihres Teddys ihre eigene Fluchtgeschichte dar. Auch ein Videobeiträge von Helene Kamholz, einer potenziellen Siedlerin der “ersten Stunde”, wurde festgehalten und für die Ausstellung aufbereitet. Diese komplexe, aber auch filigrane Zusammenstellung umfasst folgende Themen:
- Flucht und Vertreibung
- Ankunft und Aufnahme
- Wirtschaft und Gesellschaft
- Menschen und Schicksale
- Spuren
Die Ausstellung wird am 18. September 2005 eröffnet und war bis zum 26. März 2006 in der Alten Werkstatt der Zeche Zollern II/IV Dortmund- Bövinghausen zu besichtigen.
2003 In der Jahreshauptversammlung im März 2003 bat Christina Kumpmann um Mithilfe bei ihrer studentische Ausarbeitung. Sie warf damit den ersten Stein in den Tümpel unserer Vereinsgeschichte. Leider war kaum spontane Resonanz, eher Verblüffung unter den anwesenden Mitgliedern zu finden. Vorher hat sich kaum ein Mensch Gedanken über die “Geschichte der Barkhofsiedlung” und die verbundene Tragweite gemacht. Die Wellen schwappten weiter….
Es tauchen im Sommer 2003 “verschollene Archivunterlagen” wieder auf; so konnten diese mit den vorhandenen Unterlagen wieder komplettiert werden.
Ende des Jahres 2003 setzte Dr. Andreas Immenkamp vom Landschaftsverband Westfalen Lippe sich mit dem Barkhof-Vorstand zusammen. Daraus folgte, dass der Barkhof Teil der Ausstellung “AUFBAU WEST” im Industriemuseum des Landschaftsverband Westfalen-Lippe werden sollte. |